Sonntag, 17. Mai 2015

Damals und heute

Damals und heute. 3 Jahre und 3 Monate liegen zwischen dieser Zeitspanne und doch hat sich die Welt währenddessen manchmal aufgehört zu drehen, ist wie ein Gummiball gehüpft und hat sich teilweise übergeben.
Zwei kleine Wunder sind in dieser Zeit zu uns gekommen und haben uns zu einer Familie gemacht. Beide sind sie einzigartig und doch so verschieden wie Tag und Nacht. 
Mila Lilli. Am 22.09.2011 um 15:03 Uhr bist du nach 12 Stunden endlich bei uns gewesen. Die Hebamme hat dich mir auf den Bauch gelegt und ich hab das heulen angefangen. Wie sehr hab ich dich erwartet, war jeden Tag in deinem Zimmer, hab dein Bett gemacht obwohl du noch in meinem Bauch warst und hab mir gemeinsame Momente zwischen uns vorgestellt.
 
Und plötzlich lagst du da, auf meinem Bauch mit deiner tiefschwarzen Haarpracht die du definitiv vom Papa hattest, denn Mama war im Kindergarten noch ein Glatzkopf. Hast nur gekuckt, warst ganz leise und bist eingeschlafen. Der Zustand des schlummerns hat sich bei dir nicht oft geändert. Du hast nicht geweint, nicht gemault, hast Tag und Nacht viel geschlafen und warst das größte für mich. Du wurdest älter und es kamen immer neue Abschnitte auf uns zu. Wir fingen mit Beikost an und wie das so üblich ist für Babies musstest du es lernen. Nur hatte ich leider viel zu wenig Geduld und dachte mir immer wieder wieso das bei allen andern so gut klappt, nur bei uns nicht.
Du hast deine Stimme entdeckt und das in einer Lautstärke, dass sich meine Ohren manchmal selber entsorgen wollten. Du warst unzufrieden weil du mehr wolltest als du konntest. Und immer wieder dachte ich mir - ich liebe dich aber ich werde nie nur Mutter sein. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das alles in meinem Leben war. Den Spielplatz fand ich langweilig und überhaupt war es immer entweder zu warm oder zu kalt oder zu windig oder einfach nur die nächste Ausreden. Ich war froh wenn du bei Oma und Opa über Nacht warst damit ich weggehen konnte. Ich war froh wenn der Papa von der Arbeit kam und ich dann mal Ruhe hatte. Ich habe dich zu jedem Zeitpunkt geliebt aber ich habe mein altes Leben auch geliebt.
Es war komisch, denn die ersten Tage nach deiner Geburt durfte dich keiner ansehen, keiner anfassen oder überhaupt auf den Arm nehmen. Nicht mal der Papa durfte dir zu nahe kommen, denn ich bin auf dir gesessen wie die Henne auf ihren Eiern. Aber irgendwann, ich weiß den Zeitpunkt nicht mehr, hat sich das schlagartig geändert.




Nelly Marie. Nach einer, für mich, sehr bescheidenen Geburt bist du am 15.12.2014 um 09:15 Uhr zu uns gekommen und deine erste Amtshandlung war erst mal ein Brüller das sich die Balken biegen. 30 Minuten hat die Geburt gedauert und nach einer kurzen Zeit auf meiner Brust hab ich dich der Hebamme zum anziehen gegeben und der Papa durfte dich halten. Lange, so die nächsten 3 Stunden. Ich hab die Augen zu gemacht, hab sie wieder aufgemacht und euch beide angekuckt. Ich war verliebt, es war schön dich bei uns zu haben aber es war auch gut dich drüben auf deinem Papa zu sehen. Auf dem Zimmer haben wir uns dann langsam beschnuppert, ich hab dich gestillt und wir haben gekuschelt. Tag zwei hatte es dann in sich, denn du hast nur gemault, geweint und geschrien. So wie die nächsten 8 Wochen durchgehend. Die Kommunikation zu Hause schlief ein weil du jeden übertönt hast. Mila kam selten aus dem Zimmer weil du ihr zu laut warst. Dein Papa und ich haben uns oft gestritten weil wir beide Müde, gestresst und auch ein wenig hilflos waren. Aber und jetzt kommt das große ABER, obwohl ich fertig, müde und verheult war, es war okay. Meine Liebe ist trotzdem jede Sekunde gewachsen. Mein Herz war kurz davor mir aus dem Brustkorb zu hüpfen weil ich so verrückt nach dir war. Nur einmal an deinen Haaren schnuppern und die Welt wurde Rosa und Einhörner haben Regenbögen gekotzt und Parfümkügelchen gepupst.
Gott, bin ich vernarrt in dich. Es ist mir egal wie wenig schlaf ich bekomme, wie anstrengend du bist. Ich liebe alles an dir. Einfach ALLES! Seit dem du da bist ist es okay nur Mama zu sein. Ich brauche nichts mehr anderes. Will nicht weggehen, nicht ausschlafen oder Zeit für mich haben. 



An dieser Stelle kommt dann meist mein schlechtes Gewissen. Ich frag mich schon oft warum ich bei Mila so viel anders gewesen bin als bei Nelly. Aber, durch Nelly hab ich gelernt meine Beziehung zu Mila zu festigen, mit ihr geduldig zu sein. Sie als Kind zu sehen und auch als solches zu nehmen. Ich liebe diese beiden Schätze wie nichts anderes auf der Welt. Der Umgang untereinander, wie Mila sich für die kleine Schwester verantwortlich fühlt und alles dafür macht um sie zum lachen zu bringen. Durch diese beiden bin ich gereift, bin erwachsener geworden und weiß was ich will. Nämlich alles dafür tun, dass meine beiden Wunder das beste Leben haben das es gibt. Die Liebe teilt sich nicht, sie wächst und wir sind als Familie zusammen gewachsen. Mila und Nelly sind der Mittelpunkt, das wichtigste und beste das wir haben. 


Wer jetzt abgesehen davon meint zu denken oder zu behaupten ich würde Mila nicht lieben wie Nelly, das stimmt nicht! Bei Mila musste ich es nur lernen und Nelly hat mir dabei geholfen. Nelly kam zu einem absolut optimalen Zeitpunkt auf die Welt. Alles hat gepasst und ich konnte ich mich ganz aufs Mutter sein konzentrieren und das bin ich jetzt auch zu 100%! 

Bis bald,
eure Verena 

Montag, 4. Mai 2015

Wir sitzen im Kreis

Wir sitzen im Kreis, 
ja das sind wir. 
Nun schaut euch einmal um,
wer ist denn hier?
Die Mama ist hier, 
der Papa ist hier,
die Mila ist hier,
die Nelly ist hier
und alle zusammen, 
ja das sind wir!

Genau, das sind wir. Wir vier! Vorgestellt mit einem Kindergartenlied, das von Mila täglich mehrmals gesungen wird. Mal im Kreise der Kuscheltiere, ein anderes mal auf der Toilette mit anwesendem Waschbecken, Hocker, Duschhandtuch, der Badewanne und noch vielem mehr. 

Aber so wirkliche Familienmitglieder gibts nur uns. Ich, Verena, in der Rolle als Mama, dann noch Marco, symbolisiert als Papa den Sponsor (viele Mädchen müssen viel Einkaufen gehen) und Miss Mila zusammen mit ihrer kleinen Schwester Nelly alias dem Muffelmonster.
Mila ist im September 2011 unter schlimmstem Wörterhagel zur Welt gekommen und hat sich von dem ganzen Spektakel der Geburt weder aus dem Konzept noch aus der Ruhe bringen lassen. Sie war da und hat geschlafen. Das macht sie bis heute noch gerne und es fließen sogar mal Tränen wenn sie glaubt, abends nicht ins Bett gehen zu dürfen. Zu Mila gehört ihre heißgeliebte Puppe. Puppe, die den Namen Puppe hat, gibt es, seit dem Mila bei uns ist. Gut, ja, es ist aktuell Puppe Nummer 12, denn dadurch, dass Mila nie einen Schnuller wollte, wurde jeder Puppe nach und nach das linke Auge zur eigenen Beruhigung ausgebissen. Mitlerweile hält sich Nummer 12 aber schon ein paar Tage und wir haben nur noch zwei Wegbegleiterinnen als Ersatz im Schrank, falls Nummer 12 mal verloren geht oder nicht mehr ganz aus dem 90Grad-Waschgang rauskommt. 


Nelly, das kleine Muffelmonster, kam im Dezember 2014 auf die Welt und hat uns erstmal alle durcheinander gebracht. Tägliche Schreiattacken, die bis tief in die Nacht hineingingen, Probleme beim Stillen und ein Saugbedürfnis bei dem ich mir heute noch denke: ob die nicht bald mal ihren Schnuller quer im Hals stecken hat? Somit das krasse Gegenteil ihrer großen Schwester. 4 Besuche beim Osteopathen und ich hatte ein völlig neues Kind. Immer noch sehr aufgeweckt und mit sehr wenig Schlaf auskommend, aber weder hysterisch brüllend noch unzufrieden. Ihren Spitznamen Muffelmonster hat sie allerdings trotzdem behalten. Der kommt nämlich vom gleichnamigen Buch, auf dem ein schwarzes, miesgelauntes und schlecht frisiertes Puschelteil abgebildet ist. Hat sie schlechte Laune ist die Verwechslungsgefahr schon sehr hoch. Liest man dann aber in das Buch hinein, so findet man die Aussage: kann ich nicht, mag ich nicht, will ich nicht! schon sehr passend zur Laune. Ab da war sie unser Muffelmonster und wird es wohl auch immer bleiben. 


Und schon ist der erste Eintrag verfasst und ich muss nicht sagen, ich hätte beinahe mal einen Blog geschrieben!
Macht es gut und bis bald 
eure Verena